Die Rettung eines Buches vorm NS Regime

Im Buchinneren der Tasche aus dem Buch "Adalbert Stifter Studien" in braun mit wunderschönen Verzierungen am Buchcover

Über einen Stempel der “Volkslesehalle” stolperte ich einmal beim Verarbeiten eines wunderschönen Adalbert Stifter-Buches, das ich am Flohmarkt kaufte. Bis dato noch nie davon gehört und neugierig, wie ich bin, habe ich gegoogelt und landete auf der Homepage der Bücherei des Dominikanerhauses in Steyr. Dabei erfuhr ich, dass die Volkslesehalle am Michaelerplatz in Steyr der Vorgänger der Bücherei im Dominikanerhaus war. Doch ich erfuhr noch viel mehr, als man im Netz finden kann. Ich zeigte nämlich den Kollegen dieser Bücherei, was ich da vor mir habe und bekam eine Antwort, die mich SEHR freute. So erfuhr ich noch viel mehr über die Geschichte des Buches, wer genau es damals im Jahr 1939 in den Bestand aufnahm und katalogisierte, auch warum es mal in Privatbesitz war -> Rettung vor Bücherverbrennung, und warum es dann wohl mal aus dem Bestand genommen wurde. Für mich erhält dieses Buch somit noch einmal mehr (emotionalen) Wert. Gerne gebe ich diese besondere Geschichte an die Trägerin der Tasche weiter, so wie ich es bei jeder Tasche mache. Doch bei diesem Exemplar kann ich besonders viele Informationen mitgeben. Das freut mich!
Obendrein lernte ich einen verstorbenen Stadtbürger von Steyr kennen, dessen Name im Buch vermerkt war. Er erhielt im Jahr 2004 posthum die Professor-Anton-Neumann-Medaille, die für
besondere Verdienste auf kulturellem, wissenschaftlichem und sozialem
Gebiet verliehen wird, von der Stadt Steyr verliehen. Er hielt das Buch währen der NS-Zeit in seiner Obhut, um es dann wieder in die Bibliothek einzugliedern.
Und übrigens, der Priester, der sich einst so für den Erhalt der Bücher einsetzte wurde selbst im KZ Dachau inhaftiert. Er überlebte.
 

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