Originalbuch, Tasche in Größe ca. A5, Buch verbreitet, kurze Henkel mit Ösen zum Anbringen eines optionalen langen Taschenriemens (wird mitgeliefert und ist im Preis inbegriffen), Innentäschchen, Reißverschluss.
Was haben sich früher Buchdrucker, Buchbinder und alle im Herstellungsprozess von Büchern für einen Mühe gegeben! Dieser Adalbert Stifter ist reichlich mit Prägungen verziert. Die schlichten Farben Braun und Schwarz machen diese Tasche zu einem echten Edelstück unter den Bernanderl-Exklusiv-Exemplaren UND es verbirgt sich sogar eine besondere Geschichte hinter diesem schönen Exemplar:
Über einen Stempel der „Volkslesehalle“ stolperte ich beim Verarbeiten dieses wunderschönen Adalbert Stifter-Buches. Bis dato noch nie davon gehört und neugierig, wie ich bin, habe ich gegoogelt und landete auf der Homepage der Bücherei des Dominikanerhauses in Steyr. Dabei erfuhr ich, dass die Volkslesehalle am Michaelerplatz in Steyr der Vorgänger der Bücherei im Dominikanerhaus war. Doch ich erfuhr noch viel mehr, als man im Netz finden kann. Ich zeigte nämlich den Kollegen dieser Bücherei, was ich da vor mir habe und bekam eine Antwort, die mich SEHR freute. Lesen Sie hier die Antwort der Bibliothek:
Die Eintragungen neben dem Stempel stammen vom alten Stadtpfarrer JohannSteinbock; ich kenne seine Handschrift noch, nachdem ich ihn einige Male einen Stock über der Bibliothek im Dominikanerhaus wohnend besuchte. Seine Schwester Resi versorgte ihn die letzten Jahrzehnte dort nach seinem Einzug. (Anmerkung von mir: Pfarrer Steinbock musste drei Jahre seines Lebens selber im KZ Dachau verbringen (lesen Sie
hier mehr über diese Persönlichkeit)).
Der Eintrag besagt, dass das Buch im Jahr 1939 eingestellt wurde mit der Nummer 958 in der gerade noch existierenden Volkslesehalle; sie befand sich damals am Michaelerplatz direkt neben der Michaelerkirche, wo jetzt
ein Eisentor und eine Mauer ist. Das Buch wurde nach dem Krieg mit der Nummer 1014 in die wiedererstandene Volkslesehalle, welche dann als Stadtbücherei Steyr zu neuem Leben kam, eingegliedert. Dies war deswegen möglich, weil Kanonikus Steinbock es verstanden hatte, dass möglichst viele Bücher der Volkslesehalle rechtzeitig vor einer möglichen Bücherverbrennung in private Hände wanderten. Sie wurden versteckt und nach der
nationalsozialistischen Ära einer neuen Nutzung zugeführt. Die jetzige Stadtbücherei wurde in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts dann als eigene städtische Einrichtung neben der Volkslesehalle verwirklicht und mit Mitteln der Stadt Steyr zu einer immer stärkeren Konkurrenz der Volkslesehalle, welche ins Dominikanerhaus übersiedelte Anfang der 80er Jahre.
1995 bei der Reorganisation der Volkslesehalle mit der Bezeichnung „Die Bibliothek im Dominikanerhaus“ war ich bereits aktiv. Aus den fast 9000 alten, uralten und neueren Büchern extrakierten meine 5 Kolleginnen und ich einen „neuen“ Urbestand von etwas mehr als 1500 Medien. Die dazu nötige Ausbildung eigneten wir uns in den folgenden 5 Jahren an.
Gekauft habe ich das Buch schlußendlich am Flohmarkt in Steyr und sowohl das Buch als auch ich freuen sich, dieses Exemplar vom Staub befreit zu haben und dem Buch ein nun völlig neues Leben als Tasche zu ermöglichen. Adalbert Stifter freut sich auf seine neuen Abenteuer abseits der Bücherregale – es hat noch einmal überlebt!
Ist das Ihre Tasche? Sie wartet schon auf Sie. Kontaktieren Sie mich!
